Island
Island – Ein Eldorado für Wanderer. Zweimal war ich bisher dort. Bevor ich euch von den unzähligen Wanderwegen erzähle, noch ein Wort zur Ausrüstung. Nehmt unbedingt Sonnencreme mit! Die Sonne in Island kann sehr stark sein. Im Sommer solltet ihr sofern euer Zelt nicht UV-Geschützt ist, euer Gesicht vor dem Schlafengehen gut eincremen, da ihr, wenn die Sonne gegen 3 Uhr früh aufgeht, schnell einen Sonnenbrand haben werdet. Außerdem solltet ihr bedenken das weniger mehr sein kann. Natürlich kann man alles mögliche mitnehmen. Allerdings ist dann fraglich ob man mit einem 20-Kilo-Rucksack – selbst wenn man diesen 20 km am Tag schleppen kann – noch Spass beim Wandern hat. Und nicht nachher noch Urlaub vom Urlaub braucht. Man sagt zwar das der Rucksack nicht mehr als 25% des eigenen Körpergewichts haben sollte, aber tatsächlich steigt mit jedem Kilo weniger euer Spassfaktor immens. Fakt ist, das man sich nicht nur freier fühlt, man ist wirklich auch agiler und flexibler mit leichtem Gepäck.Wenn man sich unbedingt mehr aufbürden möchte, sollte man auf jeden Fall den vollgepackten Rucksack in einer mindestens 10-km leicht bergauf oder hügeligen Testroute erproben. Wenn ihr dann sagt: Super, war voll spaßig mit meinem 40-Kilo Monstrum – perfekt. Die Römer würden euch vom Fleckweg rekrutieren.
Inhaltsmäßig solltet ihr genau wissen wieviel Tage ihr maximal am Stück wandern wollt und dementsprechend genügend Proviant, zumindest Notproviant einpacken. Besser man verzichtet auf sogenannte „Energieriegel“. Die werden zwar überall angepriesen. Aber euer Körper kann die
Unmengen an zugesetzten Vitamingen und Mineralstoffen die man auf einmal zu sich nimmt, sowieso nicht verarbeiten. Selbst wenn sie angeblich in „optimaler Menge“ enthalten sind. So optimal können Sie gar nicht sein da der Stoffwechsel eines jeden Menschen höchst unterschiedlich ist. Der billige Raffinade- oder Rohrzucker jagt euren Blutzuckerspiegel in die Höhe und anschließend seid ihr schlapper als vorher. Nehmt stattdessen lieber salziges bzw. Mineralstoffreiches. Energie trägt auch ein dünner Mensch in Form von Fettreserven genug für ein mehr als ein paar Tage mit sich herum. Mineralstoffe nicht. Sofern ihr Fleisch oder Fisch esst kann ich euch Trockenfleisch oder Trockenfisch empfehlen. Für Vegetarier und Veganer, Haferflocken mit Milchpulver oder getrocknete Gojibeeren. Tipp für Veganer: Kokoswasser passt super zu Haferflocken. Gibt es sogar als Pulver.
Als Wasserbehälter hat sich übrigens eine 1,5 Liter PET-Flasche als unschlagbar erwiesen. Eine Schlafbrille sollte ebenfalls nicht fehlen. Die Nächte in Island sind sehr hell im Sommer.
Eine gute Route wenn man wenig Zeit hat, ist der Laugavegur. Er ist in 5 Tagen zu bewältigen und man wandert quasi durch ein Island im kleinen. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Sie beginnt idealerweise beim Gullfoss und endet bei den heissen Quellen Landmannalaugars. Andersrum geht es zwar auch aber es ist einfach schöner den Wasserfällen des ersten Routenabschnitts entgegenzulaufen. Und natürlich auch schöner am Ende des letzten Wandertags in einer heissen Quelle zu chillen.
Apropos heisse Quellen. Die gibt es auf der ganzen Welt. » Hier findet ihr mehr Informationen.
Generell kann man sagen das Island ein sehr sicheres Land ist. Mit Kriminalität wird man es hier kaum zu tun haben. Wilde Tiere gibt es ebenfalls keine gefährlichen. Lediglich im Norden kommen ab und zu auf Eisschollen Eisbären an. Die aber meist von Hubschraubern schnell abgeschossen werden. Gefährlich kann es aber auch werden wenn man vom Weg abkommt. Hier kann einem eine Karte oder GPS helfen. Oder einige gefährliche Stellen auf den Wanderwegen. Auf dem Laugarvegur gibt es nur zwei Stellen bei denen man neben der normalen Aufmerksamkeit die man beim Wandern haben sollte, zusätzlich besondere Vorsicht nötig ist. Alle beide sind gleich in der ersten Etappe über den Eyjafjallajökull. Die eine Gefahr ist plötzlich aufziehender dichter Nebel. Hier ist es wirklich wichtig sich strikt an die Wegkennzeichnungen zu halten. Generell ist das natürlich wichtig. Ist man sich hier nicht mehr sicher – besser umkehren statt statt lange suchen. Die andere Gefahr ist eine Engstelle bei der man wenige Meter über einen ungesicherten Felsgrat der auf der einen Seite fast senkrecht abfällt, auf der anderen Seite ebenfalls abfällt nur nicht ganz so steil aber mit lockerem Gestein. Man sollte also auf alle Fälle schwindelfrei sein. Zu guter Letzt noch ein Wort zur Natur. Bitte, bitte werft nichts weg. Nehmt eure Abfälle mit, bis ihr sie korrekt entsorgen könnt.