Rohkostexperiment Zusammenfassung
Es war ein interessantes Experiment. Ich habe mich tatsächlich zu 99 – 100% von Rohkost ernährt, es war äusserst selten das ich Kompromisse machte (z. B. habe ich ab und zu falls ich keine Zeit hatte um noch schnell Hanfmilch zu machen, auf etwas Soja- bzw. Reismilch zurückgegriffen).
Ich bin mit einer bestmöglichen positiven Einstellung in den Versuch gegangen. Insgesamt gesehen hatte es allerdings nur einen einzigen Vorteil für mich: spürbar etwas mehr Ausdauer beim Sport.
Auf Kochkost habe ich überhaupt keine Lust mehr. Das einzige worauf ich noch Lust habe ist Brot und darauf freue ich mich heute schon sehr.
Anzumerken ist noch das auch die Lust auf Brot mit dem steigenden Verzehr von Wildkräutern sinkt. Wenn ich einen frisch gepflückten Schafgarbe-Wiesenlabkraut-Löwenzahn Salat mit Sonnenblumenkernen und leckerem Dressing gegessen hatte, war das sehr befriedigend. Wodurch auch die Lust auf Brot gesunken ist. Vermutlich weil der die Mikronährstoffgehalt sehr hoch in Wildkräutern ist. Isst man die nicht oder weniger, steigt automatisch die Lust auf Brot, insbesondere Vollkorn-Mehrkornbrot also wo solche Stoffe ebenfalls enthalten sind, nur in geringerer Konzentration. Wenn man natürlich vorher nur Weissbrot gegessen hat, was praktisch fast keine Mikronährstoffe enthält, bekommt man wahrscheinlich Lust auf Fleisch, Fisch oder irgendwelche Kochgerichte die das eben enthalten (wobei dort eher wohl nur die Gewürze die notwendigen Stoffe enthalten).
Nicht umsonst ernähren sich dauerhafte Rohköstler zu 40%(!) von Wildkräutern.
Insgesamt betrachtet habe ich sehr viel über das was mein Körper braucht, gelernt.
Ich persönlich werde in Zukunft mehr Wildkräuter in meinen Speiseplan integrieren. Allerdings hauptsächlich als feines Frischpesto, das dann aufs Brot kommt. So etwas ist wesentlich sättigender als gekauftes weil es schlicht und einfach mehr verwertbare Mikronährstoffe enthält. Prinzipell glaube ich das man fast alles essen kann, solange man hochwertiges zu sich nimmt. Nur ist es mittlerweile meiner Meinung nach fast genauso schwer gutes Fleisch oder Fisch zu bekommen, wie sich von Rohkost zu ernähren. Theoretisch müsste man sich selbst Tiere halten oder aber irgendwo in Lappland auf Elchjagd gehen. Von Fisch will ich hier gar nicht gross reden, da hat man die Wahl zwischen Schwermetallbelastung (Wildfang) oder Medikamentenrückständen (Aquakultur).
Abschließend kann ich sagen das sich Rohkost wirklich nur dann lohnt wenn man, wie ich schon erwähnte, sehr viel Wildkräuter in seinen Speiseplan integriert. Ansonsten kann diese Ernährung, sofern man sie nur eine Zeitlang verfolgt, einem wieder ein gutes Gefühl zurückgeben, was der Körper eigentlich benötigt und was nicht.